Architektonisches Erbe: Erstes und Zweites Kaiserreich
Sein Schloss und andere historische Orte in der Stadt und im Wald machen Fontainebleau zu einem Muss für alle Geschichtsbegeisterten. Die Stadt ist offizielle Ville Impériale mit historischer Architektur, dem Schloss und den Plätzen, dem prachtvollen Theater im italienischen Stil und der Pfarrkirche Saint-Louis, die zwischen 1611 von 1614 von Claude Martin erbaut und während des Zweiten Kaiserreichs umfassend umgebaut wurde. Im Herzen des Waldes von Fontainebleau gelegen, ist die Pferderennbahn Hippodrome de la Solle, die von Kaiser Napoleon III. und Kaiserin Eugénie am 22. Juni 1862 eingeweiht wurde, bis heute in Betrieb.
Entdecken Sie unten die kaiserliche Architektur der Ville Impériale Fontainebleau.
> Das Schloss Fontainebleau: „Wahre Heimstätte der Könige, Haus der Jahrhunderte“ (Napoleon auf St. Helena, August 1816). Das Leben auf Schloss Fontainebleau während des Ersten Kaiserreichs ist untrennbar mit dem Aufstieg und Fall des Adlers verbunden.
> Die Kirche Saint-Louis: Erbaut zwischen 1611 und 1613, 1860 umfassend umgebaut und in großem Stil von Napoleon III. erweitert und verschönert. Der Kaiser weilte regelmäßig auf dem Schloss und wollte der Stadt einen monumentaleren Charakter geben. Der Bau der Kirche wurde 1868 abgeschlossen.
> Das Rathaus: Das Rathaus wurde 1864 unter Napoleon III. wiederaufgebaut und diente als Vorbild für das ehemalige Rathaus von Rueil-Malmaison. 1864 verlieh Napoleon III. Fontainebleau auch das Stadtwappen.
> Das Hippodrome de la Solle: Die inmitten sattgrüner Wälder gelegene Pferderennbahn ist eine der ältesten Frankreichs. Unter Ludwigs XVI., im November 1776, fand in Fontainebleau das erste Pferderennen statt, organisiert von den Herzögen von Artois und Chartres und im Beisein des Königs, der zum Jagen gekommen war. Dieses erste Proberennen war ein riesiger Erfolg. Die Wahl des Vallée de la Solle wurde im Jahr 1852 durch die Leichte Kavallerie der Kaiserlichen Garde bestimmt. Sie war in Fontainebleau stationiert und hatte das Gebiet zuvor für Manöver gerodet.
> Die Reithalle von Sénarmont: 1807 ließ Kaiser Napoleon I eine Reithalle mit einer bemerkenswerten, aus einem einzigen Gewölbe bestehenden Dachkonstruktion aus Kastanienholz bauen. Die Halle war für die Reitstunden an der kaiserlichen Militärschule gedacht, die Napoleon I. 1803 im Flügel Ludwigs XV. des Schlosses gegründet hatte.
> Das Kreuz von St. Hérem: Im Jahr 1660 ließ François-Gaspard de Montmorin an dieser Kreuzung ein Kreuz errichten. De Montmorin war Gouverneur der Stadt Fontainebleau und des Schlosses sowie capitaine des chasses, der dafür verantwortlich war, die Wälder von Bière und Brie gegen Wilderei zu schützen. Das Kreuz wurde 1793 zerstört und 1827 neu errichtet. An dieser Kreuzung wartete Napoleon I. vor seiner Krönung auf Papst Pius VII. 1863 beauftragte Napoleon III. Alexis Paccard mit der Errichtung eines dritten Steinkreuzes im Gedenken an dieses Ereignis. Als das Gebiet nicht mehr von der Kavallerie genutzt wurde, hielten junge Leute hier in familiärer Atmosphäre Pferderennen ab. Da der Ort ideal war, fiel die Entscheidung, eine Pferderennbahn zu bauen.
> Die Place Napoléon Bonaparte: Napoleon III. trat einen Teil des Gartens der Diana an die Stadt ab, damit dieser Platz angelegt werden konnte. Das Hôtel de l’Aigle Noir, ehemals Hôtel de Retz, wurde 1830 renoviert.
> Tour Denecourt: Erbaut von Claude-François Denecourt, genannt „Sisyphus von Fontainebleau“, wurde dieser quadratische Turm von dem treuen Bonapartisten ursprünglich als „Festung des Kaisers“ bezeichnet. 1853 von Napoleon III. und Eugénie eingeweiht, brach er am 28. Januar 1878 zusammen, da er ohne Mörtel gebaut worden war. Im darauffolgenden Jahr initiierte Claude-Charles Colinet eine Spendenaktion, durch die mehr als 2000 Franc gesammelt werden konnten. Mit dieser Summe wurde ein neuer, stabilerer Turm gebaut, der seinen Vorgänger um gut einen Meter überragt. 1882 wurde dieser per Beschluss des Stadtrates von Fontainebleau „Tour Denecourt” getauft.
> Der Bahnhof Fontainebleau-Avon: Der Bahnhof und die Zugverbindung Paris–Fontainebleau entstanden unter Napoleon III.