Die künstlerische Berufung des Schlosses endete nicht mit dem Fall des Zweiten Kaiserreichs, und seit 1921 empfängt das Schloss jeden Sommer die Professoren und Studenten der Amerikanischen Kunstschulen von Fontainebleau, Institutionen, die die Lehre der französischen Exzellenz in den Bereichen Musik und Architektur fortsetzen. Im Jahr 2018 beschlossen das Schloss Fontainebleau und die Stiftung der Amerikanischen Kunstschulen, ihre Partnerschaft zu stärken und ein Musikfestival ins Leben zu rufen, das auf dieser gemeinsamen Geschichte aufbaut und von einem gemeinsamen Willen getragen wird.

In den letzten 100 Jahren haben mehr als 10.000 Studenten aus der ganzen Welt im Schloss Fontainebleau gelernt und sich inspirieren lassen. Heute kommen Martha Argerich, Renaud Capuçon, Philippe Bianconi, Ophelia Gaillard, Gary Homan oder Tristan Murail, um hier zu unterrichten und aufzutreten. Jeden Sommer werden etwa 50 Studenten aufgenommen (vor allem aus den USA, aber auch aus Lateinamerika, Asien, Afrika oder Europa), die vier Wochen lang in den Genuss eines renommierten Unterrichts kommen. Diese jungen, aufstrebenden Künstler tauchen in die Kulissen und die prestigeträchtige Geschichte des Schlosses ein, damit ihre Arbeit in das sehr reichhaltige Sommerprogramm mündet, das Konzerte, Meisterkurse, Vorträge, Workshops, Wettbewerbe und Vorspiele umfasst.

Die während des Ersten Weltkriegs geborenen Künstler sind eng mit den innovativen Strömungen verbunden, die die französische Kunstszene durchzogen. Dieser Tradition getreu ist es ihnen ein Anliegen, dem Publikum unbekannte Werke zu präsentieren und bei jeder Sitzung die Schöpfung, die Künstlerinnen und die Natur zu feiern.

Die Veranstaltungen des Festivals finden in der Dreifaltigkeitskapelle, dem Ballsaal und dem Säulensaal des Schlosses statt.